Die Federn

Drehrichtung

DIE FEDERN

Bei der Drehrichtung von Torsionsfedern spricht man von links gewunden (LHW) und rechts gewunden (RHW). In der Vergangenheit wurde für die Federn, Trommeln und mehrere andere Federsatzkomponenten die Farbe rot für links und die Farbe schwarz für rechts verwendet. Davon wird allmählich abgesehen. Eine Feder wird IMMER in der Drehrichtung gespannt. Ein falsches Spannen der Feder kommt in der Praxis gelegentlich vor. Weil Torsionsfedern die gefährlichste Komponente eines Sektionaltores sind, ist es äußerst wichtig, bewusst und mit entsprechender Vorsicht damit umzugehen. Unsere Unfallregistrierung enthält mehrere Unfälle während der Montage oder Demontage der Federn.

Entspannten Feder

Auf der entspannten Feder befindet sich ein gerader Strich. Nachdem die Torsionsfeder gespannt wurde, kann man mit diesem Strich überprüfen, ob die Feder mit der vorgeschriebenen Anzahl Umdrehungen gespannt wurde. Der Strich muss in der Drehrichtung der Feder verlaufen. Er ist lediglich ein Hilfsmittel. Wichtiger ist das Gleichgewicht des Tores. Dieses muss überprüft und für gut befunden werden.

Die Spannen der Federn

Vor dem Spannen der Federn ist es wichtig zu überprüfen, ob die Welle gut eingebunden ist. Nach jeder gesamten Umdrehung (4 Viertelumdrehungen) wird die Feder länger. Wenn die Feder mehr Raum erhält, könnte dies zum Verwinden der Feder führen. Dieses Phänomen kann auch dann auftreten, wenn der Spannkopf nicht gut befestigt wurde.

Zu wenig Raum

Es ist auch möglich, dass die Feder zu wenig Raum erhält. Das kann geschehen, wenn der Spannkopf befestigt wurde, bevor die Feder vollständig gespannt wurde. Eine andere Ursache ist, dass das Tor beim Spannen nicht vollständig geschlossen war. Es kommt vor, dass der Boden auf einer Baustelle noch nicht gegossen wurde. Die Folge ist, dass der Monteur das Tor auf Blöcken aufstellen muss, um die letztendliche Höhe des Bodens zu simulieren. Wenn sich das Tor, nachdem der Boden gegossen wurde, etwas tiefer als

ursprünglich eingestellt schließt, werden die Federn weiter gespannt.

Es ist wichtig, die Federn vor der Montage auf ihre Richtigkeit zu

überprüfen. Das ist recht einfach, indem die Angaben auf der Packliste mit der Länge und dem Durchmesser der Feder verglichen werden. Bei mehreren Positionen kann es vorkommen, dass Federn verwechselt werden.

 

Der Raum, den eine montierte Feder benötigt, besteht aus:

• der Länge des kahlen Federstrangs

• der Zahl der Umdrehungen x die Drahtstärke des Federstrangs

• der freien Höhe des Federkopfes

• der freien Höhe des Spannkopfes

• etwa ≥ 100 mm Raum zwischen der Feder und anderen Komponenten.

Unwucht kann viele Ursachen haben. Wenn die Feder nichtrichtig ist, kann es wichtig sein, folgende Dinge zu wissen:

Zu kurze Feder

Eine zu kurze Feder wird unten im Gleichgewicht oder zu stark sein. Oben wird die Feder zu schwach sein oder dazu führen, dass das Tor

nicht vollständig geöffnet werden kann.

Zu lange Feder

Eine zu lange Feder wird unten zu schwach sein. Oben ist diese im Gleichgewicht oder zu stark. Bei einer zu langen Feder kann es

sein, dass das Tor aus der geöffneten Stellung nur schwer zu bewegen ist.

Zu wenig Drehungen

Die Feder oder die Federn erzeugt/ erzeugen zu wenig Kraft.

Zu viele Drehungen

Die Federn erzeugen zu viel Kraft.

Zu dicker Draht

Je dicker der Draht desto mehr Kraft kann die Feder erzeugen.

Zu dünner Draht

Je dünner der Draht desto weniger Kraft kann die Feder erzeugen.

Unwucht kann viele Ursachen haben. Wenn die Feder richtig ist und dennoch eine Unwucht auftritt, kann es wichtig sein, folgende Dinge zu wissen:

Drahtseil

Das Drahtseil liegt nicht richtig auf der Trommel. Das kommt eigentlich nur bei HS-und VS-Systemen vor.

Gewicht

Das Torblattgewicht entspricht nicht den Angaben, anhand derer die Federn berechnet wurden.

Unwucht

Bei einem Kombinationstor kann der Gewichtsunterschied zwischen den einzelnen Sektionen zu groß sein. Das kann vorkommen, wenn beispielsweise sowohl gedämmte als auch verglaste Sektionen verwendet werden. Diese Unwucht lässt sich leider nicht verhindern. Bei einem VS tritt dieses Problem natürlich nie auf.

Rechtwinkligkeit

Bei einem Tor, bei dem die waagerechten Schienen nicht in gleicher Höhe montiert wurden oder das nicht waagerecht steht oder anläuft, können auch Federprobleme auftreten. Dabei handelt es sich dann nicht um ein Unwuchtproblem, sondern um einen erhöhten Widerstand im Lauf des Tores. Das Tor muss geschmeidig und frei laufen, nachdem dieses auf richtige Weise von einer sachkundigen Person montiert wurde.

Bei VS und HS kann eine Unwucht auftreten, wenn das Tor im

Hinblick auf das Drahtseil nicht richtig montiert wurde. Das lässt

sich recht einfach überprüfen. Bei einem HS muss das obere

Paneel in einem Winkel von 45° stehen, wenn das Drahtseil

genau auf dem Übergang von konisch zu flach positioniert ist.

Der konische Teil ist vollständig mit Drahtseil gefüllt, wenn das

Tor offen ist. Bei einem VS muss die Seiltrommel vollständig mit

Drahtseil gefüllt sein, wenn das Tor offen ist.

Das Spannen der Federn ist eine gefährliche Aufgabe. Dazu sind Spezialwerkzeuge erforderlich. Die Spanneisen müssen aus Stahl 52-3 (S355) gefertigt sein. Sobald diese Verformungsspuren aufweisen, müssen sie ausgewechselt werden.

An den Federn darf ausschließlich von sachkundigen Personen gearbeitet werden!

Feder mit hoher Geschwindigkeit (unkontrolliert) entspannen

Die Feder ist mit hoher Geschwindigkeit unkontrolliert abgelaufen. Es ist möglich, dass die Welle verläuft (nicht gut eingebunden ist), dass die Sicherungs-Schrauben des Spannkopfes nicht gut angezogen wurden (die Feder ist herausgelaufen) und/oder dass sich der Spannkopf beim Spannen der Feder zu weit wegbewegt hat.