Nachlassen der Federspannung (Relaxation)

Bei einem neu montierten Sektionaltor werden die mitgelieferten

Federn gespannt, indem sie mit der Anzahl Umdrehungen, entsprechend der beiliegenden Anleitung, angezogen werden.

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass 1 Drehung in der Anleitung - 4 Vierteldrehungen entspricht. Steht auf der Anleitung 11 Drehungen, dann muss der Mechaniker also 44 Vierteldrehungen ausführen. Die Anzahl Drehungen wird mit 1 Nachkommastelle angegeben. Eine Vierteldrehung = 0,25 Drehungen.

 

Nach dem Spannen der Federn muss die Torbalance überprüft

werden. Dabei muss das Torblatt in jeder willkürlichen Position

stehen bleiben können, mit Ausnahme von Toren, bei denen nicht alle Sektionen in Bezug auf die Konfiguration genau gleich sind. Wenn zum Beispiel eine komplett verglaste Sektion (AR) dabei ist, dann hat dieser Teil des Tores ein abweichendes mÇ-Gewicht, wodurch eine Unwucht entstehen kann. Diese geringe Unwucht ist erlaubt, solange sie nicht zu groß wird. Je größer der Gewichtsunterschied zwischen den einzelnen Sektionen ist, desto größer wird die Unwucht. Bei einer verglasten Sektion (AR) mit Sicherheitsglas (ESG) ist die Unwucht zum Beispiel größer. Wichtig ist, dass diese Unwucht vor der ersten

Kontrolle nicht mehr als die maximal zulässigen 200 N beträgt.

Bedenken Sie Folgendes: Wenn ein Tor schon bei der Übergabe eine Unwucht von 200 N hat, wird dieser Wert aufgrund der Relaxation schon bald darauf überschritten.

 

Erst nach .berprüfung der Torbalance darf ein eventueller Antrieb mit der Welle verbunden werden. Der Antrieb ist nur für ausgewogene Tore geeignet. Eine Unwucht kann Folgen für die Lebensdauer des Antriebs haben.

 

Torsionsfedern werden aus Stahldraht mit einer speziellen Legierung

hergestellt. Für eine noch längere Lebensdauer wird der Stahl

nachbehandelt. Die Lebensdauer einer Feder wird in Zyklen

angegeben. Der Ablauf, bei dem ein Tor vollständig geöffnet und

anschließend vollständig geschlossen wird, wird als ein Zyklus

bezeichnet. Um mehr Zyklen zu erreichen, muss mehr Federstahl in der Feder verwendet werden. Eine Feder mit einer höheren Zykluszahl ist also größer und schwerer als eine Feder mit einer niedrigeren Zykluszahl und ist daher auch teurer. Bei der Steigerung der Zykluszahl sind technische Einschränkungen zu berücksichtigen. Faktoren dabei sind die Passung zwischen den Seiltrommeln, die Kombination von Durchmesser und dem verwendeten Hardware System und die Kombination mit anderen Komponenten.

 

Nachdem das Tor in Betrieb genommen wurde, werden die Federn bei jedem Einsatz angespannt und wieder entspannt. Bei einem geöffneten Tor sind die Federn fast völlig entspannt und liegt nur noch eine Restspannung vor. Bei einem geschlossenen Tor haben die Federn die vorab eingestellte Spannung. Bei neuen Federn tritt, insbesondere zu Anfang der Nutzung, Relaxation auf. Dieses Phänomen beschreibt die

Abnahme der Federspannung infolge einer anhaltenden mechanischen Belastung. Die Stärke der Relaxation der Federn wird mit Nutzung des Tores geringer. Aufgrund dieser Relaxation ist es notwendig, dass die Torbalance regelmäßig kontrolliert wird. Da die Relaxation am Anfang am stärksten ist, lautet die Anweisung, nach 3 Monaten oder etwa 500-600 Zyklen die Torbalance zu kontrollieren und die Federn falls erforderlich nachzuspannen. Anschließend muss das Tor alle 12

Monate oder nach jeweils 7500 Zyklen kontrolliert werden und sind die Federn falls erforderlich nachzuspannen.

 

Der Effekt der Relaxation kann verringert werden, indem Federn mit einer höheren Zykluszahl, also einer längeren Lebensdauer eingesetzt werden. Dies ist allerdings mit einem Aufpreis verbunden.