Risiko und Sicherheit von Sektionaltoren

CE Sektionaltor

RISIKO UND SICHERHEIT VON SEKTIONALTOREN

Um eine CE-Kennzeichnung für ein Sektionaltor zu erhalten, muss OceanDoors für alle Ausführungen seiner Standardprodukte eine Risikoanalyse durchführen. Diese Tatsache hat direkten Einfluss auf die Ausführung des Produkts. Die Risikoanalyse von OceanDoors ist mit Dauertests verbunden, deren Ergebnisse detailliert festgehalten werden. Außerdem werden Komponenten einzeln getestet, falls dies relevant ist. Die Normen bieten Raum zur Interpretation und diese Tatsache sorgt dafür, dass bestimmte Entscheidungen motiviert werden müssen. Diese Motivierung ist in der CE-Kennzeichnung von OceanDoors enthalten.

In einer Risikoanalyse müssen mögliche Gefahren genannt und

beurteilt werden. Das Schwierige der Materie ist, dass solche

Analysen umfassend sind. OceanDoors hat viele Risikoanalysen

durchgeführt und davon CE-Berichte erstellt. Solche Berichte sind vertraulich, weil die Mitbewerber gern solche Informationen besitzen und verwenden würden, so dass sie davon profitieren können. Der wichtigste Bericht ist 20120110r11 (2019). Diesen Bericht betrachten wir als die Grundlage für die übrigen Risikoanalyse-Berichte. Aber das Thema Risiko und Sicherheit überschneidet sich auch mit vielen anderen relevanten CE-Themen, wie z.B. Spitzenkraft, Installation und Gebrauch, Nachhaltigkeit und Windbeständigkeit. Die meisten Einzelleistungen von Komponenten, bei denen auch Risiko und Sicherheit eine Rolle spielen kann, sind in Berichten mit dem Titel „CE Sonstiges“ enthalten. Die Berichte sind, falls relevant, in Zeewolde zur Einsicht verfügbar.

Die wichtigsten Normen, die die gesetzlichen Informationen über Risiko und Sicherheit enthalten,

sind zugleich die relevantesten Normen zu Sektionaltoren. Wir nennen hier einige dieser Normen:

EN 13241

Tore - Produktnorm, Leistungseigenschaften

EN 12604

Tore - Mechanische Aspekte - Anforderungen und Prüfverfahren

EN 12453

Tore - Nutzungssicherheit kraftbetätigter Tore - Anforderungen und Prüfverfahren

EN ISO 12100

Sicherheit von Maschinen – Allgemeine Gestaltungsleitsätze - Risikobewertung und Risikominderung 

Außerdem gilt die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Ein Tor wird in den heutigen Vorschriften als eine Maschine betrachtet. Das Produkt muss deshalb den in der Maschinenrichtlinie festgelegten Anforderungen entsprechen. Wichtig zu wissen ist, dass die Maschinenrichtlinie „overruled“ wird, wenn es eine harmonisierte Norm für das spezielle Produkt gibt, wie z.B. die EN 13241 für Sektionaltore.

Die Materie ist lebendig! Das heißt, dass regelmäßig Änderungen in den Berichten angebracht werden. Jede Änderung wird einem festen Verfahren entsprechend übersichtlich festgelegt. Die Gründe für Änderungen können folgende sein:


  • Informationen aus der Praxis (Feedback von Kunden)
  • Informationen aus dem Markt (Informationen von Mitbewerbern)
  • Änderung von Normen (Inkrafttretung ersetzender Normen)
  • interne Informationen (interne Diskussionen über Sicherheit)
  • Änderung der Interpretation (wenn die Verantwortlichen den Text einer Norm anders betrachten)




Für die Analyse von Gefahren verwendet OceanDoors die „Fine & Kenneth“-Methode (siehe nächste Seite). Darin wird die Größe

des Risikos bestimmt durch:


  1. die Häufigkeit, mit der das Risiko auftritt
  2. die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen
  3. den Umfang möglicher Verletzungen



Viele Faktoren haben Einfluss auf die Beurteilung von Risiken.

Die folgenden Faktoren sind von großer Bedeutung:

 

  1. Wie betrachtet eine benannte Stelle das Risiko?
  2. Was ist auf dem Markt üblich?
  3. Welche Unfälle sind bekannt?
  4. Welche Möglichkeiten gibt es, eine bestimmte Gefahr auszuschließen?
  5. Wie hoch sind die Kosten, um eine bestimmte Gefahr auszuschließen?
  6. Wie lautet das Gesetz zur Angemessenheit?
  7. Was steht in den Normen?

Der Risiko- und Sicherheitsaspekt wird in vielen

Branchen anders beurteilt:

So ist es der Risikobeurteilung gemäß anscheinend kein Problem, wenn man sich die Hand in einer Auto- oder Haustür einklemmt. Man bezieht sich dabei wahrscheinlich auf die „Eigenverantwortung“ der betreffenden Personen. Bei einem Sektionaltor müssen die verwendeten Paneele in bestimmten Fällen mit einem Fingereinklemmschutz (bei einem öffnenden

Paneel unter einer Höhe von 2.500 mm) ausgeführt werden.

 

So gilt außerdem, dass, wenn ein Tor von einer unbefugten (nicht sachkundigen) Person eingestellt wird und dadurch eine gefährliche Situation entsteht, der Hersteller/Lieferant für die Folgen (teilweise) haftbar gemacht werden kann, sofern das Verbot der Änderung von Einstellungen nicht sowohl in den Anleitungen als auch während der Übergabe des Endprodukts ausdrücklich mitgeteilt wird. Beim Erwerb eines Autos wird nicht gesagt, dass man selbst keine Arbeiten am Auto vornehmen darf, obwohl dies große Risiken für die Verkehrssicherheit

verursachen kann, falls eine unsachkundige Person diese durchführt.

Die wichtigsten genannten Standardsicherungen eines Tores

sind die Federbruchsicherung, die Seilbruchsicherung und der

Schlaffseilschutz. OceanDoors verwendet Folgendes als Vorschrift:

Wenn wir die Fakten betrachten, erhalten wir ein genaues Bild über den Sicherheitsaspekt von Sektionaltoren. In den Niederlanden ist kein offizieller Fall bekannt, in dem Verletzungen bei der Verwendung eines Sektionaltores verursacht wurden (offizielle Angaben des niederländischen Ministeriums für Soziales und Arbeit/1998-2014). Außerdem ist bei OceanDoors keine einzige Meldung von zuzuschreibenden

Verletzungen eingegangen (1997-2018). Diese Informationen sind auch bei einer Risikoanalyse von Bedeutung.

Die OceanServiceGroup ist ein Herstellungsbetrieb für markenneutrale Sektionaltore. Wir produzieren mehr als 70.000 Tore pro Jahr (2019) für einen Markt, der ständig in Bewegung ist. Wegen der großen Konkurrenz müssen Innovationen schnell durchgeführt werden und steht der Markt unter einem ständigen Druck. Eine Herausforderung, vor die wir uns häufig gestellt sehen, ist der endgültige Preis des Endprodukts. Weil die Vorschriften erfüllt werden müssen, kann der Preis ein Argument für die Beeinflussung des Risikos und der Sicherheit des Endprodukts sein. Wir achten dabei jedoch auf unsere Mitbewerber, ob unsere Vorgehensweise auf dem Gebiet Risiko und Sicherheit nicht dazu führt, dass wir Aufträge auf dem Markt verlieren. Es ist schließlich die Wahl des Händlers, sich dafür zu entscheiden, ein Tor mit minimalen Sicherungen in Auftrag zu geben. Voraussetzung bleibt jedoch, dass das Tor den europäischen Vorschriften entsprechen muss.

 

Es ist möglich, ein Sektionaltor so auszuführen, dass nahezu kein einziges Risiko übrigbleibt. Leider kann ein solches Tor aufgrund des endgültigen Preises nicht verkauft werden. Das ist das Bild des Marktes, das wir von unseren Händlern erhalten. Die Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt, für den der Markt billigerweise versucht, Lösungen zu suchen/finden, um Risiken zu verringern. Aber der Markt gibt auch an, dafür nicht oder nur kaum etwas bezahlen zu wollen.

Eine andere wichtige Tatsache ist, dass die Einstufung von Risiko und Sicherheit sehr davon abhängig ist, zu welchem Zweck ein Sektionaltor eingesetzt wird. Die Normen beschreiben nämlich mehrere verschiedene Situationen, in denen die Gefahrenlage nicht als gleich betrachtet wird. So besitzt ein Sektionaltor in einem Messegebäude, mit dem sehr viele Menschen nahezu täglich in Berührung kommen, eine andere Gefahrenlage als ein Sektionaltor in einem abgelegenen Haus. Dieser Teil fällt unter die Verantwortung der Händler von OceanDoors. Sie müssen das Risiko beurteilen und angemessen darauf reagieren, indem sie, falls erforderlich, Maßnahmen ergreifen, um das Risiko zu vermeiden oder zu verringern. OceanDoors kann schließlich nicht sehen, wo und

wie seine Produkte eingesetzt werden. Der einzige Schutz vor der Verantwortung, die dem Händler obliegt, kann sein, wenn dieser angibt, dass ein Sektionaltor bestimmten Normen/Anforderungen/ Situationen entsprechen muss.

 

Sicherheit hat unsere Aufmerksamkeit!