Wie wird die Windlastbeständigkeit ermittelt?

Windlast

WIE WIRD DIE WINDLASTBESTÄNDIGKEIT ERMITTELT?

Ein wichtiges CE-Thema ist die Windlastbeständigkeit von Sektionaltoren. Alle Paneeltypen und Scharniere wurden auf die maximale Windlastbeständigkeit getestet. Die Windlastbeständigkeit muss anhand der EN 13241, EN 12424, EN 12444 und EN 12604 ermittelt werden. Für das Testen unterscheiden wir die folgenden verschiedenen Gruppen:

Das Testen vollständiger Tore

OceanDoors hat seit 2005 über 40 vollständige Tore auf ihre Windlastbeständigkeit getestet. Ein vollständiges Tor wird in einer Druckkabine getestet. Der maximale Druck, den wir bisher aufbauen konnten, betrug etwa 2000 Pa. Wenn wir diesen Wert mit der vereinfachten Kalkulationsmethode umrechnen, dann entspricht dieser einer Windgeschwindigkeit von etwa 200 km/h. Die gemessenen Leistungen sind brutto. Die zu kommunizierende Leistung ist der Testwert. Das ist der zuletzt erzielte Wert ohne endgültige Deformation, der aufgrund der vorgeschriebenen Sicherheitsspanne zuerst durch 1,1 und anschließend durch 1,25 dividiert werden muss. Aus Erfahrung wissen wir, dass die erzielten Werte bisher in allen Fällen immer weniger günstig waren als die Werte, die in der Praxis erzielt werden. Wir hoffen in der Zukunft eine Kabine verfügbar zu haben die einen höheren Wert als 2000 Pa bewältigen kann.

 

Das Testen einzelner Paneele

OceanDoors hat seit 2005 über 200 einzelne Paneele getestet. Ein Paneel wird dem Four-Point-Bend-Test entsprechend getestet, wobei schrittweise ein immer höherer Druck auf das Paneel ausgeübt wird. Dabei wird die endgültige Deformation als Ausfallkriterium angewandt. Die zu kommunizierende Leistung ist der Testwert. Das ist der niedrigste erzielte Wert ohne endgültige Deformation, der aufgrund der vorgeschriebenen Sicherheitsspanne zuerst durch 1,1 und anschließend durch 1,25 dividiert werden muss. Das Testen einzelner Paneele ist zulässig, weil es zu kostspielig ist, Tore mit beispielsweise einer LB von 12.000 mm in einer Druckkabine zu testen. Aus Erfahrung wissen wir, dass die erhaltenen Werte immer weniger günstig waren als die Werte, die in der Praxis erzielt werden.


Das Testen von Scharnieren

Es ist (noch) nicht vorgeschrieben, Scharniere gesondert zu testen. OceanDoors macht dies jedoch bereits seit Jahren. Wir sind der Meinung, dass die Scharniere, Rollenhalter und Laufräder im Rahmen der Windlastbeständigkeit eine wichtige Rolle spielen. Die Tests werden auf einer Zugprüfmaschine mit einer Kapazität von etwa 5000 kg durchgeführt. Es wurden viele Tests durchgeführt, bei denen verschiedene Kombinationen getestet wurden. Das hat zu einigen unterschiedlichen Formeln geführt, die bei der Ermittlung der Leistungen eines zu produzierendes Tores automatisiert angewandt werden. Die zu kommunizierende Leistung ist der Testwert. Das ist der niedrigste erzielte Wert ohne endgültige Deformation, der aufgrund der vorgeschriebenen Sicherheitsspanne zuerst durch 1,1 und anschließend durch 1,25 dividiert werden muss. Der niedrigste erhaltene Wert wird kommuniziert.

 

Das Testen von Schienen

Das Testen der montierten Schiene wird sowohl in einer Druckkabine als auch mit einer Zugprüfmaschine durchgeführt. Seit 2007 stellt OceanDoors seine eigenen Schienensätze her. Seitdem ist im Hinblick auf die Windlastbeständigkeit noch nie eine Schiene ausgefallen. Tests zeigen, dass die Schiene immer stärker ist als die übrigen Komponenten. Wir verwenden zwar Formeln, um den Wert zu ermitteln, aber diese ergeben nie einen zu kommunizierenden Wert, weil die Werte der Paneele oder der Scharniere immer niedriger sind.


Laut der CE-Normen muss OceanDoors die Windlastbeständigkeitsleistung in der Einheit Pascal kommunizieren. Weil wir verstehen, dass diese für viele weniger tastbar ist, können wir diesen Wert auf Wunsch in km/h umrechnen. Dieser Wert wird mit Hilfe der vereinfachten Kalkulationsmethode erhalten und ist nicht rechtsgültig, sondern indikativ. Der Grund dafür ist, dass die Umgebung Einfluss auf diese Konvertierung hat.

 

In verschiedenen Ländern wird für die Bebauung und für Bauelemente die minimale Windlastbeständigkeit pro Region vorgeschrieben. Die

dafür geltende Norm ist die EN 1991-1-4. So sind die Niederlande aus 3 und Frankreich aus 4 Windregionen aufgebaut. Dabei wird nicht nur angegeben, wie viel Pascal ein Bauelement aushalten können muss, sondern in der Tabelle ist auch angegeben, in welcher Höhe dieser Wert gilt. Weil OceanDoors nicht weiß, wo seine Produkte eingesetzt werden, ist der Händler dafür verantwortlich, diese anzugeben.

 

Bei der Bestimmung des Tortyps und eventueller Versteifungen muss in bestimmten Fällen die Windlast von innen nach außen berücksichtigt werden. Wenn sich die Sektionaltore in einem Gebäude gegenüber einander befinden, kann eine Windlast von innen nach außen auftreten. Von außen nach innen muss ein Tor mindestens Klasse 2 entsprechen (EN 13241).

Es ist den Normen entsprechend nicht vorgeschrieben, dass ein Sektionaltor betätigt werden können muss, während dieses durch Winddruck belastet wird. Die maximale Windlastbeständigkeit, die auf dem mitgelieferten CE-Aufkleber steht, gilt ausschließlich für ein geschlossenes Tor. Wenn das Tor bei hohem Winddruck betätigt wird, kann dies nicht nur Folgen für das Tor und seine Komponenten, sondern auch für alles, was sich hinter dem Tor befindet, haben. OceanDoors empfiehlt, dass das Tor bis zu einer Windlast von maximal 60 km/h sicher betätigt werden kann. Um Ihnen eine Vorstellung der Kräfte zu geben, die bei einer Windlast auftreten können, nehmen wir als Beispiel ein sehr großes Tor von 80 m². Bei einer konstanten Wind-geschwindigkeit von 140 km/h steht auf dem Tor ein Druck von fast 8000 kg!

Für die Windlast verwendet die Meteorologie häufig die Beaufort- Skala. Der höchste Wert ist Windstärke 12. Weil Windstärke 12 bei 650 Pa beginnt, ist die Beaufort-Skala für uns nicht brauchbar.

 

Die verschiedenen Paneele können mit Profilen verstärkt werden, wodurch der Windlastbeständigkeitswert erhöht wird. Es gibt viele verschiedene Arten von Versteifungsprofilen. Diese Verbesserung der Leistung ist in hohem Maße von dem Paneel, an dem die Versteifung montiert wird, und von der Spezifikation des Versteifungsprofils abhängig.

 

Wenn wir die isolierten Paneele in Bezug auf die windlastbeständigkeit betrachten, so wird diese durch folgende Aspekte beeinflusst:

• Dichte der PU-Füllung

• Stärke der inneren und äußeren Verkleidung

• Stärke und Form des Endpfostens

• Form der Ober- und Unterseite des Paneels

• Einzelne oder doppelte Beschläge

• Angewandtes Versteifungsprofil

 

Wenn wir die verglasten Paneele in Bezug auf die Windlastbeständigkeit betrachten, so wird diese durch folgende Aspekte beeinflusst:

• Wandstärke der AR-Profile

• Form der AR-Profile

• Form der Verbindung zwischen den Sektionen

• Einzelne oder doppelte Beschläge

• Angewandtes Versteifungsprofil

Die CE-Materie der Windlastbeständigkeit

Die CE-Materie der Windlastbeständigkeit umfasst mehrere hundert Seiten und enthält zahlreiche Tabellen und Formeln. Sie wird in den OceanDoors-Berichten 20110205r18, 20111012r10, 20111013r7, 20150436r15, 20170153r15, 20200272r3 und 20201277r0 (2021) behandelt. Diese Berichte sind vertraulich, können jedoch, falls relevant, in Zeewolde eingesehen werden.

Windklasse

Die endgültige Windklasse eines Sektionaltores wird den in der EN 12424 vorgeschriebenen Werten entsprechend kommuniziert 

(siehe folgende Tabelle).